Hurra, ich werde Mutter!

Stell Dir vor, Du hast vor kurzem erfahren, dass Du schwanger bist und möchtest jetzt Deiner/(m) Vorgesetzten davon erzählen. Du bist so glücklich über Deine Schwangerschaft, hast vielleicht lange darauf gewartet und nun kurz vor dem Gespräch plagt Dich das schlechte Gewissen, Dein Unternehmen und die Kolleg/innen bald hängen lassen zu müssen. Wie wird Dein(e) Chef/in reagieren?

Das ist total verständlich - dennoch möchte ich Dich bestärken, mit Stolz und Selbstbewusstsein in das Gespräch zu gehen. Alter Bewerber-Trick: Geh vorher an ein Örtchen, wo Du unbeobachtet bist, mach Dich groß, steh fest auf beiden Beinen und sage diese Sätze (übe gerne schon vorher vorm Spiegel):

• Ich bin voller Freude und Stolz über meine Schwangerschaft

• Ich mache einen super Job für mein Unternehmen

• Ich akzeptiere die Sorge meiner/s Vorgesetzten - ohne das zu meiner Sorge zu machen!

Mein bestes Erlebnis aus meiner Zeit als Personalerin: Einmal konnte eine schwangere Kollegin im Gespräch mit ihrem Chef zur Verkündung der schönen Botschaft auch eine ordentliche Gehaltserhöhung verhandeln.

Türen öffnen statt schließen

Manchmal passiert es, dass Du nach Bekanntmachung Deiner Schwangerschaft auf einmal in Watte gepackt wirst. Das kann so weit gehen, dass spannende Projekte an Dir vorbei besetzt werden oder Du nicht mehr gefragt wirst, ob Du Aufgaben mit Reisetätigkeit o.ä. übernehmen kannst.

Tatsächlich steckt hier häufig die Sorge um die Kontinuität beim Kunden o.a Stakeholdern dahinter oder Vorurteile über Schwangere/Mütter. Oft ist es aber einfach auch Unwissen über die Leistungsfähigkeit von Schwangeren.

Geh damit offensiv um und kommuniziere Deine Wünsche, Ziele und Erwartungen an Dein Unternehmen und die Kolleg/innen. Zeige Lösungen für die Sorgen Deiner Vorgesetzten auf.

Eine super Lösung, die eine lückenlose Besetzung Deiner Aufgaben und Projekte sowie Entlastung für Dich bringt und vielleicht gleichzeitig schon die Elternzeit-Vertretung und das Modell zum Wiedereinstieg werden kann: Such Dir eine(n) Tandem-Partner/in schon vor der Elternzeit. Für mehr Infos dazu schau z.B. mal bei der Twise GmbH vorbei.

Entwicklungsgespräch vor der Auszeit

Du hast den Wunsch, nach Deiner Elternzeit wieder reibungslos in den Job zurückzukommen. Sicherlich mit veränderten Rahmenbedingungen und Du weißt ja jetzt noch gar nicht, wie es so sein wird mit Kind. Auch Dein Unternehmen wünscht sich, dass Du nach der Elternzeit motiviert und leistungsfähig wieder einsteigst. Ihr solltet also ein erstes Gespräch zu Deinen Vorstellungen für die Rückkehr schon vor Beginn der Familienzeit führen. Auch wenn Du jetzt noch nicht wissen kannst, wie es denn eigentlich ist mit Kind, ist es sinnvoll einen gemeinsamen Plan zu haben, der sich immer noch anpassen lässt.

In Kontakt bleiben

Keiner nimmt es Dir übel, wenn Dein versprochener erster Besuch mit Baby im Unternehmen auf sich warten lässt. Der Fokus ändert sich durch ein neues Familienmitglied oft enorm. Es hilft Dir jedoch für den späteren Wiedereinstieg, wenn Du regelmäßig den Kontakt zu Deiner(m) Chef/in und zu Deinen Kolleg/innen hältst.

Signalisiere, wenn möglich und Du das magst, auch die Bereitschaft für Weiterbildungen während der Elternzeit und den Wunsch auch bei Firmen-Events dabei zu sein. Dein Wiedereinstieg wird Dir bedeutend leichter fallen, wenn Du ganz zwanglos aber mit einer gewissen Kontinuität am Unternehmensgeschehen dranbleibst

„Comeback“ leicht gemacht

Was wünscht Du Dir für Deinen Wiedereinstieg? Verabrede Dich zum Abgleich Deiner Erwartungen mit den Vorstellungen Deines Unternehmens rechtzeitig zu einem Rückkehr-Gespräch mit Deiner Führungskraft. Hier solltet ihr über Deine Vorstellungen zu Aufgaben, Arbeitsort, flexible Arbeitszeiten etc. sprechen. Vielleicht ist Dein Unternehmen sogar dankbar für ein paar Anregungen zur Gestaltung der ersten Tage/Wochen zurück im Unternehmen.

Ich hoffe, ihr konntet einige, hilfreiche Impulse für euch mitnehmen. Wenn ihr individuelle Beratung zu eurem Wiedereinstieg wünscht, dann stehe ich euch jederzeit gerne auf Parentime zur Verfügung.

Hier habe ich übrigens noch einige Tipps für Arbeitgeber/innen:

• Ein Rundgang durch den Betrieb, um neu hinzugekommene Kolleg/innen vorzustellen, und den persönlichen Kontakt zu allen Kolleg/innen wieder herzustellen.

• Ein Willkommensmeting im Team – (gerne mit einem kleinen Willkommensgruß in Form von Blumen, Schokolade o.ä)

• Umfassende und gut aufbereitete Informationen über veränderte Vorgänge, aktuelle Projekte, neue Strukturen

• Schrittweise und gut begleitete Übergabe der Aufgaben

• Unterstützung durch eine(n) Paten/in/Mentor/in, der gerne bereits während der Auszeit den Kontakt zum:zur Mitarbeiter/in gehalten hat und nun mit Rat und Tat zur Seite steht.

Herzliche Grüße von Katja