Mit der Traditionellen Chinesischen Medizin in Balance kommen
Franziska
21. Sep. 2020
Warum ist es so wichtig, sich beständig gesund zu ernähren?
Die beste Medizin setzt an, ehe Beschwerden auftreten. Wir können unsere Gesundheit nur aufrechterhalten, wenn wir mit gesunder Ernährung und einem angemessenen Lebensstil präventiv handeln. Wir können für unsere Familie und Mitmenschen nur da sein, wenn wir immer wieder auf uns achten und unsere Reserven auffüllen.
Außerdem orientieren sich Kinder an den Essgewohnheiten und der Lebensweise ihrer Eltern. Mütter und Väter nehmen insofern auch in Sachen Ernährung eine wichtige Vorbildfunktion ein. Ihre Kinder profitieren, wenn sie sich gesunderhaltend ernähren. Sobald sie erwachsen werden, wissen sie, wie sie ihre Kinder wiederum gut ernähren können. Die Erinnerung an diesen ewigen Kreislauf hilft uns, stets auf gutes Essverhalten zu achten.
Unser Bauch ist unsere Mitte
Unser Bauch ist sowohl physisch als auch psychisch unser Kraftzentrum. Er befindet sich örtlich gesehen in der Mitte des Körpers. Aber auch funktional betrachtet ist er unser Zentrum, noch vor unserem Gehirn. Im Bauch liegen die Verdauungsorgane. Sie sind alle mit spezifischen Aufgaben ausgestattet, um unsere Nahrung aufzuspalten, zwischen brauchbar und unbrauchbar zu trennen, sie zu verwandeln, zu verfeinern und zu verteilen. Von dort aus nährt sich alles in unserem Körper. Bis hin zu den Händen und Füßen wird alles warm durchflutet mit Blut und Nährstoffen. Und der Geist, unser Gehirn, bekommt das Feinste und Klarste aus Nahrung und Atemluft für klare und fokussierte Gedanken.
Wenn wir also unsere Mitte täglich mit guter Nahrung versorgen und stärken, dann können wir auf unsere Lebens- und innere Heilkraft gezielt Einfluss nehmen, physisch und psychisch. Wir können uns verwirklichen, kreativ und leistungsstark sein. Wir spüren unsere Grenzen und können sie respektvoll akzeptieren, indem wir unseren Leistungsumfang gegebenenfalls reduzieren und unser Lebenstempo an unseren realen Kräftezustand anpassen. Mit einer guten Energie in unserer Mitte werden wir aus uns herauswachsen.
Sich gesund zu ernähren, ist also ganz einfach, sobald wir erkennen, dass der Bauch, unsere Mitte, unser Energiezentrum ist und unseren Körper und Geist nährt - für ein Leben in Kraft und Gesundheit.
Ernährung der Traditionellen Chinesischen Medizin
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat die Ernährung eine zentrale Bedeutung. Mithilfe der richtigen Ernährung wird laut der TCM eine Harmonie zwischen Yin und Yang hergestellt.
Die TCM Küche beschäftigt sich mit der Wirkung von Lebensmitteln, einzelnen Geschmäckern, Temperaturverhalten sowie den richtigen Kombinationen von Nahrungsmitteln.
TCM Küche ist saisonal und regional
Bei TCM handelt es sich nicht um eine komplizierte Diät, sondern vielmehr um eine Ernährungseinstellung. Ausschlagebend ist dabei: das Richtige zur richtigen Zeit zu essen. Das bedeutet, wir leben im Einklang mit der Jahreszeit und konsumieren saisonal und regional.
Jede Jahreszeit hat eine eigene Dynamik. In der TCM werden die Jahreszeiten als fünf Wandlungsphasen oder Elemente beschrieben, in denen sich der Mensch bewegt. Körper und Psyche reagieren auf die verschiedenen Energiebewegungen in der Natur.
Zu den fünf Elementen zählen Holz (Frühling), Feuer (Sommer), Erde (Spätsommer), Metall (Herbst) und Wasser (Winter).
TCM Küche im Herbst
Der Herbst beginnt um den 16. August und endet um den 27. Oktober. Es wird früher dunkel und die Pflanzen ziehen ihre Energie langsam in die Wurzeln zurück. Die Früchte und Blätter fallen ab. Um mit dieser Bewegung der Natur harmonisch im Einklang zu stehen, gilt es, die Ernährung und das Verhalten anzupassen. Der Herbst ist die Zeit des Rückzugs bzw. die Vorbereitungszeit auf den Winter.
Im Herbst kann es leicht zur äußeren Trockenheit, wie trockener Haut und brüchigen Haaren kommen. Saftige Kompotte, Gemüsesuppen, gekochtes Getreide und gedünstetes Gemüse schützen uns nun davor, innerlich trocken zu werden. Gekochte und kräftige Suppen wappnen uns vor der Kälte und stärken unsere Abwehrkräfte.
Typisches Gemüse und Obst im Herbst sind Rettich, Weißkohl, Rotkohl, Lauch, Rosenkohl, Rote Bete, Kürbis, Brokkoli, Spinat, Endiviensalat, Feldsalat, Rucola, Chicorée, Radicchio, grüne Gemüseblätter, Zwetschgen, Äpfel, Birnen und Brombeeren.
Im Herbst zieht sich die Wärme definitiv im Bauch wieder zurück - es können also wieder mehr deftigere und salzige Speisen auf den Tisch kommen!
Haferflocken-Crunchy zum Frühstück
Gerne möchte ich hier noch ein leckeres Frühstücks-Rezept mit euch teilen, das sich sehr gut für den Herbst eignet.
Für 2 Portionen
250 g Zwetschgen oder Äpfel (Obst der Saison)
1 Essenlöffel Sesam
1 Esslöffel Sonnenblumenkerne
6 Esslöffel Haferflocken
2 El Butter, Olivenöl oder Kokosfett
2 Esslöffel Honig oder Agavendicksaft
1 kleine Prise Pfeffer oder Salz
Zubereitung
Obst klein schneiden. Sesam und Sonnenblumenkerne in einer heißen Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften. Haferflocken zugeben und unter ständigem Rühren leicht bräunen. Fett, Honig oder Agavendicksaft, Pfeffer und Salz gut unterrühren und auf kleiner Flamme warm halten. Obst mit wenig Wasser in einem Topf dünsten und zum Crunchy servieren. Kann am Abend vorbereitet und am Morgen erwärmt werden. Oder in größerer Menge vorbereiten und im Schraubglas aufbewahren. Alternativ könnt ihr es mit Nüssen, Kokoschips, Kardamom und Zimt verfeinern.
Wirkung
Der Duft regt den Appetit an, sättigt, nährt und Kinder lieben es.
Wenn ihr tiefer in die TCM-Lehre einsteigen möchtet und eine individuelle Beratung für euch oder eure Familie wünscht, dann meldet euch jederzeit gerne bei mir.