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Steckbrief Christian

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Jasmin

10. Juli 2020


Wer bist du?

Ich bin Christian, 37 Jahre alt, Heilpädagoge und systemischer Paar- und Familientherapeut. 
Als Papa von zwei Jungs (6 und 2) weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schön und gleichzeitig herausfordernd das Elternsein sein kann. 
Als systemischer Berater und Therapeut unterstütze ich Menschen in verschiedensten Lebenslagen. Ich berate Einzelpersonen, Paare, Familien, Kinder - und Jugendliche. Nebenbei bilde ich mich noch weiter zum Lehrenden für systemische Beratung und bin zu diesem Zweck als Assistent am Münchner Institut für Systemische Weiterbildung (misw) tätig. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten draußen auf dem Fahrrad...mal mit Familie, mal ohne. 


Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst? 


Während einer recht turbulenten Schullaufbahn wusste ich ziemlich früh, dass ich „irgendwas im sozialen Bereich“ machen möchte. Inzwischen bin ich seit über fünfzehn Jahren im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe bzw. der Eingliederungshilfe tätig. Zunächst als Heilerziehungspfleger, später als Heilpädagoge. Meine Laufbahn war und ist noch immer begleitet von einem Gefühl, dass ich mich immer mehr professionalisieren möchte, um Menschen bestmöglich in ihrer Lebenssituation zu unterstützen. Deshalb entwickle ich mich fachlich und auch persönlich stetig weiter.

Mir wurde in meiner Tätigkeit als Heilpädagoge schnell bewusst, dass die Arbeit mit Eltern und anderen Bezugssystemen, wie z.B. Kindergarten unerlässlich ist. Der Inhalt meiner heilpädagogischen Arbeit verlagerte sich mehr und mehr auf Angebote, die Eltern in die Therapie mit einbezogen und Beratung / Elterncoaching bekam mehr Raum. Da war es naheliegend, mich in diese Richtung weiter zu bilden. So kam ich zur systemischen Therapie / Familientherapie, womit ich mich persönlich, bezogen auf Überzeugungen und Menschenbild, als auch fachlich und methodisch wunderbar identifizieren kann.

Es macht mir unglaublich viel Freude, Menschen mit ihren individuellen Themen in ihrem persönlichen Entwicklungsprozess zu begleiten.

Was sind deine Gedanken zu Work-(Family)-Life-Balance?

Da fallen mir spontan tatsächlich zuerst die Stolpersteine ein, die mir selbst in diesem Zusammenhang immer wieder begegnen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass Wunsch und Wirklichkeit bei diesem Thema nicht immer übereinstimmen. Dann lohnt es sich für mich meistens, mutig und entschlossen zu handeln, um beispielsweise Rollenmodelle, Prägungen aus der Kindheit oder auch finanzielle Unsicherheiten, die uns die Umsetzung unserer eigenen Ideen und Werte erschweren können, zu durchbrechen. Ich denke, dass das ein lebenslanger Prozess ist, mit dem man sich immer wieder bewusst auseinandersetzen kann.
 Wenn ich merke, dass etwas in Schieflage gerät, versuche ich, oft auch mit Kompromissen, es für mich bzw. für uns als Familie anzupassen.

Was gibt dir Kraft in stressigen Phasen?


Raus in den Wald oder in die Berge gehen, Radfahren, Laufen, Musik hören und Musik machen, gute Gespräche, Meditation und Tanzen gehen.

Welche Buch- oder/und Podcast-Empfehlung hast du?

Das Kind in dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl

Mit Lust und Liebe Vater sein von Ansgar Röhrbein

Was ist dein bester Tipp to go?

Sei nachsichtig mit dir selbst! Wie wir mit uns selbst vor allem in schweren Zeiten umgehen, hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und, wie kompetent und kraftvoll wir uns erleben.

Mit einem guten Freund wären wir in einer Krise vermutlich nachsichtig, wohlwollend und freundschaftlich. Warum sollten wir mit uns selbst nicht ebenso freundschaftlich umgehen? Ich finde, wir haben uns das verdient! Es wirkt sich direkt auf unser Gemüt aus und es ist doch völlig in Ordnung, wenn mal etwas nicht gleich auf Anhieb klappt.

Wenn ich mit Klienten arbeite, frage ich fast immer danach, wie sie in schweren Zeiten mit sich selbst umgehen.

Hier drei Tipps, wie du den Umgang mit dir selbst im Alltag verbessern und nachsichtiger mit dir werden kannst:

Begrüße dich morgens im Spiegel! Klingt vielleicht albern, aber sich freundlich im Spiegel zu begrüßen und sich bei der Gelegenheit einen schönen Tag zu wünschen, wirkt oft äußerst positiv.

Sag „manchmal“ an Stelle von „immer“!

Anstatt Dich selbst für etwas fertig zu machen im Sinne von „immer bin ich so und so“, versuche doch mal „manchmal bin ich so und so“ zu sagen. Es ist nur ein Wort, kann aber große Wirkung haben. Probiere es doch gleich mal aus!

Und auf „Manchmal bin ich so und so...“ könnte „...und das ist doch völlig in Ordnung“ folgen. Auch wenn wir es nicht immer glauben können, sollten wir diesen Satz häufiger zu uns sagen - denn er tut unglaublich gut.